Dorsberge

In Dorsberge gibt es fünf Kontinente:

  1. Nordrälyn - der eisige Kontinent im Norden, geprägt von Schnee, Eis und Kälte.
  2. Ostvaloria - der exotische Kontinent im Osten, mit Dschungeln, Wüsten und faszinierenden Kulturen.
  3. Westryn - der mystische Kontinent im Westen, mit magischen Wäldern, Bergen und geheimnisvollen Ruinen.
  4. Südärgon - der Kontinent im Süden, mit Vulkanen, Sumpflandschaften und gefährlichen Kreaturen.
  5. Zentralyn - der zentrale Kontinent, der von all den anderen umgeben ist und das Zentrum des Handels, der Politik und der Macht in Dorsberge bildet.

Es ist eine einfache Welt, in der das Leben rau und der Umgang ruppig ist. Die Umgebung ist wild, dichte Wälder, Berge & Schluchten durchziehen die Länder. In dieser Welt existieren noch Drachen und viele andere Mythenwesen.

Das höchste Ziel der Männer ist es, ein stolzer und machtvoller Krieger zu sein. Frauen haben einen eher niedrigen Stand in Dorsberge, insbesondere in den kleinen Dörfern herrscht oftmals eine rückständige Gesellschaftsordnung vor. 

 

 

Die Dorfbewohner leben von der Natur und der Jagd, sie sind hart im Nehmen und meistens verschlossen gegenüber Fremden. Das Leben in Dorsberge ist geprägt von Entbehrungen und harten Arbeitsbedingungen.

 

Trotzdem gibt es auch Momente der Gemeinschaft und der Zusammengehörigkeit, besonders bei festlichen Anlässen und Feiern. Die Bewohner von Dorsberge halten an ihren alten Bräuchen fest und ehren die Götter in ihren traditionellen Zeremonien.

 

Götter & Entstehungsgeschichte 

Die Dorsberger glauben, dass ihre Welt aus einem gewaltigen, uralten Ozean entstand, der Keldarn genannt wird, und dass die Gottheiten aus diesem Wasser emporstiegen.

In der rauen, ungezähmten Welt von Dorsberge, wo Berge in die Wolken ragen und Fjorde tief ins Land schneiden, formen die Gottheiten das Schicksal der Menschen, die in dieser unwirtlichen Umgebung leben. Die Natur ist grausam und gleichzeitig großzügig, und die Glaubensvorstellungen der Dorsberger sind eng mit den Zyklen der Jahreszeiten und den Kräften der Elemente verbunden.

 

Die Schöpfungsgeschichte von Dorsberge

In der Anfangszeit, als das Universum noch jung und voller Geheimnisse war, existierte nur Keldarn, der allumfassende Ozean des Ursprungs. In den tiefsten Tiefen lebte die Urgöttin Nyral, die Weavende, die mit ihren feinen Händen die Schicksalsfäden aller Dinge spann. Eines Tages entdeckte Nyral eine gewaltige Leere in der Mitte ihrer Schöpfung, ein unergründliches Potenzial, das nur darauf wartete, entfesselt zu werden. Aus dieser Leere gebar sie drei mächtige Gottheiten, die das Schicksal von Dorsberge für immer verändern sollten.

Torvik, den Gott des Sturms und der Kälte; Llys, die Göttin des Feuers und der Schmiedekunst; und Eldran, den Gott der Jagd und des Klangs.

Torvik brachte eisige Winde und raue Stürme über Dorsberge, und seine Macht formte die steilen Berge und die schroffen Küsten. Llys entzündete das Herz der Berge mit glühenden Feuern, und ihre Schmiedekunst sorgte dafür, dass das Volk von Dorsberge starke Waffen und prächtige Schätze schmieden konnte. Eldran, der Gott der Jagd, schenkte den Menschen die Fähigkeiten, in der kalten Wildnis zu überleben, indem er ihnen die Geheimnisse der Jagd und die Lieder der Natur offenbarte. 

Jedes Berghaus und jede Schlucht erzählt die Geschichten der ersten Götter: das erste Donnergrollen auf dem frischgeformten Land von Torviks Wut, das erste Feuer von Llys, das die Konturen der Landschaft erleuchtete, und das letzte Lied von Eldran, das in der Wildnis widerhallt.

Jeder Kontinent in Dorsberge ist ein Testament für die Eigenheiten der Götter: 

Nordrälyn ist von frostigen Kulturen und Stürmen geprägt, Ostvaloria birgt exotische Rituale, Westryn ist ein Ort des Zaubers, während Südärgon die Macht des Feuers und der Gefahr verkörpert. Zentralyn, das Herz der Kontinente, wird von den feudalen Kämpfen um Macht und Ressourcen geprägt, stets im Schatten der Götter und ihren Launen.

Die Dorsberger sind verwurzelt in ihrem Glauben, dass die Götter über ihr Schicksal wachen und ihre Rituale sie vor dem Zorn und der Zerstörung schützen. Sie akzeptieren, dass die Herrschaft über Leben und Tod in den Händen der Götter liegt und sich der zyklische Kreislauf von Zerstörung und Erneuerung im Glauben manifestiert, ihren Platz in der rauen Welt zu finden.

Die ersten Götter

 

Nyral, die Weavende

Die Schöpfergöttin, die das Schicksal der Welt webt. Sie war die Quelle allen Lebens. Ihr Webstuhl stand in der Tiefe des Ozeans, von den Wellen verborgen. Sie wird oft in Form eines alten Weibes dargestellt, die an ihrem Webstuhl arbeitet, von endlosen Fäden umgeben. Ihre Wunder sind die der Veränderung und des Zyklus – alles, was ist, war und sein wird. Sie bestimmt die Zyklen von Leben und Tod, Veränderung und Stabilität.

Torvik, der Sturmbringer

Der Gott der Stürme, der als gewaltiger Krieger mit wirbelnden Wolken und Blitzen dargestellt wird. Aus den unbändigen Strömungen der Sturmtiefen wurde Torvik geboren. Seine Gestalt war majestätisch und furchteinflößend, das Zischen des Windes und das Krachen von Blitzen begleiteten seinen Aufstieg. Torvik wird oft als zorniger, aber großzügiger Gott verehrt, dessen Launen sowohl Zerstörung als auch Fruchtbarkeit bringen können. Seine Wut regnete Felsbrocken und Schnee, während seine Sanftmut fruchtbare Böden hervorbrachte, die das Leben nährten. Seine Launen bestimmen das Wetter und die Ernte. Er wird sowohl für seine Zerstörung als auch für seine Fruchtbarkeit verehrt.

Llys, die Feuergöttin

Göttin der Schmiedekunst und des Handwerks. Eine imposante Gestalt, die mit glühenden Werkzeugen und feurigem Atem dargestellt wird. Ihre Schönheit war unsterblich, ihr Temperament unberechenbar. Sie zähmte das Feuer, schuf Artefakte von unvergleichlicher Kraft und führte das Volk Dorsberges in die Geheimnisse der Schmiedekunst ein. 

Ihre Geschichten handeln von der Erschaffung magischer Artefakte und der Zähmung des Feuers. Sie ist sowohl warmherzig als auch verzehrend, und ihre Anhänger glauben, dass Kreativität und Zerstörung in ihrer Natur verankert sind. 

Eldran, der Hungrige

Gott der Jagd und der Musik. Er wird oft als junger Mann mit einem Bogen und einer hornartigen Flöte dargestellt. Eldran zeigt den Menschen den Weg zur Nahrung und zur Harmonie mit der Natur und wird um seine Führung in der Wildnis gebeten. Er lehrte die Menschen, in Harmonie mit den Geschöpfen der Wildnis zu leben, und sein Gesang begleitete die Jagd, die für das Überleben der Dorsberger unerlässlich war.

Weitere Gottheiten

Neben den bereits bestehenden Göttern gibt es in Dorsberge auch einige weniger bekannte, jedoch ebenso bedeutende Wesen, die die Dunkelheit, das Unbekannte und die Strafe verkörpern.

Diese zusätzlichen Gottheiten sind eng mit dem rauen Alltag der Menschen verbunden und bestimmen die Rituale, die in ihrer Mythologie und ihren Traditionen verwurzelt sind.

Gryth, der Schattenhüter

Gryth ist der Gott des Vergessens und der Einsamkeit. Man sagt, er lebt in den tiefsten Schluchten und schattigen Wäldern der Kontinente, wo er die Seelen derer sammelt, die im Kampf gefallen sind. Er erscheint, wenn der Mond blutrot scheint. Die Dorsberger fürchten Gryth, denn sein Zorn kann die Krieger in den Wahnsinn treiben. Diejenigen, die in verdammte Taten verfallen, werden in seine Fänge geraten, und ihre Namen werden für immer vergessen.

Vyrna, die Unbarmherzige

Die Dunkelheit der Nacht hat viele Gesichter. Vyrna, die Unbarmherzige, ist eine Göttin des Vergeltens und der Brutalität. Sie kommt in Form eines riesigen Wolfes und fordert Blutopfer von denjenigen, die die Gesetze Dorsberges brechen. Abtrünnige und Verräter müssen sich ihrem gnadenlosen Urteil stellen. Ihre Anhänger glauben, dass sie mit den Ritualen Vyrnas zornige Energie besänftigen und die Strafgötter besänftigen können.

Kyran, der Verborgene

Kyran ist der Gott der Schatten und der Geheimnisse. Er wird oft als schattenhafter Mann mit leuchtenden Augen dargestellt. Kyran steht für das Verborgene, das Unbekannte und die Vorsicht, die das Volk in einer so gefährlichen Welt leiten soll. Die Dorsberger beten oft zu Kyran, wenn sie auf große Reisen gehen oder unbekannte Territorien erkunden. Er wird auch als Wächter der Toten angesehen, der die Seelen der Gefallenen in die ewige Dunkelheit führt.

Vela, die Gebärende

Die Göttin Vela ist eine uralte Wesenheit, die für Fruchtbarkeit und den Kreislauf des Lebens verantwortlich ist. Sie gilt als eine mütterliche Figur, die den Frauen des Volkes hilft, ihre Kinder zur Welt zu bringen, und die Ernte segnet. In Dorsberge wird ihre Ehre mit großen Festen gefeiert, bei denen Tänze und Opfergaben zu ihren Füßen niedergelegt werden. Vela wird oft als schwangere Frau mit einem Kreis aus Blumen um den Kopf dargestellt

Varthan, der Richter

Er ist der Gott der Gerechtigkeit, bekannt für seine unbarmherzige Macht. Varthan wird als amberfarbenes Licht beschrieben, das durch die Finsternis schimmert. Er urteilt über die Seelen der Verstorbenen und sendet die Ungehorsamen in die tiefsten Abgründe des Keldarn.

Malgarak, der Schattenbringer 

Malgarak ist der Gott der Dunkelheit, der die Seelen der Verlorenen und die Ängste der Menschen nährt. Er wird oft als schattenhafter, eher nebliger Wesen dargestellt, das mit einem krächzenden Krähenruf erscheint. Seine Anhänger leben in ständiger Angst vor seinen Launen, da er die Welt in Dunkelheit stürzen und die Menschen in tiefen Wahnsinn treiben kann. 

Zyphoros, der Verderber 

Zyphoros ist der Gott der Pest und des Verfalls. Er bringt Krankheiten, Missernten und das Vergehen der Dinge. Seine Anhänger, die oft am Rand der Gesellschaft leben, sind bekannt für ihre grausamen Rituale, in denen sie lebendige Kreaturen opfern, um den Zorn von Zyphoros zu besänftigen. Es wird gesagt, dass alles, was er berührt, verfällt und verdirbt.

Fennor, der Schmeichler

Fennor ist der Gott des Betrugs und der List, der oft als charmanter, aber hinterhältiger Jüngling dargestellt wird. Er wird in Dorsberge als Gott des Hinterhalts und der listigen Strategien verehrt, aber ebenso gefürchtet. 

Seine Rituale beinhalten das "Festmahl der Illusionen", bei dem die Dorsberger in einem geheimen Wald zusammenkommen, um verschiedene Gerichte zu teilen, während sie sich gegenseitig mit Lügen und Täuschungen prüfen. Wer entdeckt wird, muss als Zeichen der Strafe seine Waffe niederlegen und unter der Obhut Fennors leben.

Vragath, der Peiniger 

Eine göttliche Entität, die für Schmerz und Leid verantwortlich ist. Vragath ist der Gott der Folter und des Krieges, der als ranghoher Krieger in einer Rüstung aus Knochen und Blut dargestellt wird. Seine Kulte praktizieren grausame Rituale, bei denen die stärksten Krieger sich gegenseitig in brutalsten Kämpfen herausfordern, um seine Gunst zu erlangen. Die Sieger erhalten seine Macht, während die Verlierer ewig in seinem Schatten gefangen bleiben.

Murlok, der Flächenfresser

Murlok ist die Göttin der Zerstörung und Hungersnot, die in den Mythen von Dorsberge als diejenige gilt, die fruchtbare Felder in karge Wüsten verwandelt. Sie wird in der Gestalt einer weiblichen Bestie mit verhungert aussehenden Zügen dargestellt. Man sagt, dass, wenn man ihren Zorn erregt, die Ernte ausfällt. Die Strafe für solche Vergehen ist brutal: Die Dorsberger müssen unfruchtbares Land durch brennende Rituale reinigen. Diese Praktiken beinhalten das Verbrennen von Lebewesen in heiligen Feuern, mit dem Glauben, einen Teil ihrer Essenz an Murlok zu opfern, um ihren Einfluss zurückzudrängen. 

Draugar, der Seelenräuber

Draugar ist der Gott der Untoten und des zwiespältigen Schicksals. Seine Geschichten durchdringen die Dörfer und warnen davor, die Toten nicht zu ehren, denn sonst schickt er seine Draugar, die Ruhelosen, um die Lebenden zu verfolgen und ihre Seelen zu rauben. Um sein Erscheinungsbild zu beschwichtigen, setzen die Dorsberger ein brutales Ritual in Gang: Die Errichtung von Totem-Stätten, wo die Köpfe von geschlagenen Feinden als Opfer an Draugar dargebracht werden. Wer nicht einen Kopf für seinen Vorfahren bringt, den könnte Draugar selbst erreichen.

Thyra, die Flüsterin der Folter 

Diese grausame Göttin der Qual ist dafür bekannt, die Seelen der Verlorenen und Verzweifelten zu beeinflussen. Sie erscheint als hagere Gestalt mit knochigen Händen, die den Menschen in ihren Albträumen erscheinen. Thyra wird für Bestrafungen und Rache angerufen, und ihre Anhänger glauben, dass sie durch ihren Zorn die Schwachen bestrafen kann.

Gormund, der Herr der Tiefe 

Gormund, der als Schwärze und Angst personifiziert wird, ist der Gott der Abgründe und der ungezähmten Natur. Man sagt, dass er aus dem grenzenlosen Keldarn geboren wurde und seinen Thron in den finstersten Regionen der Erde hat. Gormund bewacht die Geheimnisse des Lebens und des Todes. Um sich seinen Segen zu sichern, führen die Menschen brutale Rituale durch, in denen sie ihm ihre tiefsten Ängste und größten Vergehen offenbaren. Dies geschieht in Form einer zeremoniellen Konfrontation mit den eigenen Schatten, bei der die Teilnehmer eine Tortur durchlaufen müssen, um Gormunds Gunst zurückzugewinnen.

Fennara, die Beschützerin der Heimstätten

Fennara wird als eine freundlich gesinnte, aber strenge Göttin verehrt. Sie wacht über die Dörfer und Heime, sorgt dafür, dass der Segen der Götter auch in den schützenden Wänden der Siedlungen spürbar ist. Um ihre Gunst zu erhalten, führen die Dorsberger alljährlich ein Fest zu Ehren Fennaras durch, bei dem sie Opfergaben darbringen und Lieder zur Stärkung des Zusammenhalts in ihrer Gemeinschaft singen.

Horrug, der Tyrann 

Eine dunkle Gottheit, die nur durch brutale Rituale besänftigt werden kann. Sie ist die Göttin der Vergeltung, die über das Blutige der Strafen wacht und den ungehorsamen Seelen oft ein grausames Ende beschert.

Die Rolle der bösen Gottheiten in Dorsberge

Die Dorsberger leben in einer Welt, die brutal ist und in der es viele unvorhersehbare Herausforderungen gibt. Die bösen Gottheiten werden als notwendige Schrecken betrachtet, die den Menschen die Konsequenzen ihres Handels vor Augen führen. Sie zwingen die Dorsberger, sich ständig mit ihren eigenen Ängsten und Schwächen auseinanderzusetzen. In schwierigen Zeiten suchen die Menschen häufig den Schutz der “guten” Götter, jedoch immer mit dem Wissen, dass die Schattenbringer und Verderber niemals weit entfernt sind. Jedes Ritual hat den dualen Charakter, sowohl zu bestrafen als auch zu schützen, was die spirituelle Landschaft Dorsberges kompliziert und vielschichtig macht.

 

Rituale, Bräuche & Strafen

In der rauen und stürmischen Welt Dorsberge gibt es nicht nur Götter und Menschen, sondern auch eine tief verwurzelte Tradition von Ritualen, die sowohl die Schöpfung als auch die Strafe durch die mächtigen Gottheiten reflektieren. Diese Göttlichkeiten und ihre Geschichten formen das Leben der Dorsberger und bestimmen ihr Schicksal.

Wie die Menschen zwischen den Göttern und ihren eigenen Wünschen schwanken, so sind ihre Rituale sowohl zeremoniell als auch blutig. In Dorsberge ist der Glaube an die Götter nicht nur eine spirituelle Verbindung, sondern auch ein Weg, das Überleben und die soziale Ordnung in einer rauen Umgebung aufrechtzuerhalten.

 

Brutale Rituale als Strafe

Um Götter und Geister zu besänftigen oder die Gemeinschaft vor Unglück zu bewahren, praktizieren die Dorsberger brutale Rituale, die auch als Bestrafung umgesetzter Vergehen der Mitglieder einer Gemeinschaft dienen. 

Ein bemerkenswertes Beispiel ist das "Ritual des Blutrauchs". Dieses Ritual wird eingeleitet, wenn ein Dorfbewohner den gesellschaftlichen Kodex bricht oder schwerwiegende Vergehen begeht. Dabei wird der Schuldige an einen Ort gebracht, wo er einer strengen Prüfung unterzogen wird. Die Dorfgemeinschaft versammelt sich, um Zeuge des Geschehens zu werden. Der angeklagte Dorfbewohner muss seine tiefsten Frevel gestehen und das Ritual der Selbstüberwindung durchstehen, wobei er sich in einem Zelt aufhält, das mit Rauch gefüllt ist – als Symbol seiner inneren Kämpfe. Nur durch das Überstehen dieser Tortur kann er Vergebung erlangen und seinen Platz in der Gemeinschaft wiederfinden.

Das Leben in Dorsberge wird von starken Ritualen geprägt, die oft brutale und schmerzhafte Aspekte enthalten

Das Feuerritual der Llys: Die Glühende Wiedergeburt

In der Dunkelheit der Nacht, wenn der Vollmond hoch am Himmel steht, versammeln sich die Dorfbewohner am Rand eines brennenden Feuers, dessen orangefarbene Flammen bedrohlich hoch schlagen. Frauen, die als unrein gelten – oft aufgrund von Verstoßen gegen gesellschaftliche Normen oder geheimen Verfehlungen – werden in weiße, durchscheinende Gewänder gehüllt. Ihre Gesichter sind mit Asche gezeichnet, welche die Sünde symbolisiert, die sie ablegen wollen. Wenn der Abend fortschreitet, werden die Glutkohlen sorgsam aufgeschichtet, bis sie rot glühend und hypnotisierend wirken. Das Ritual beginnt mit einem fesselnden Gesang, einer Melodie, die Trauer und Hoffnung in sich vereint. Die Dorfbewohner klatschen im Takt, während die Frauen sich dem Feuer nähern.

Im Zentrum des Feuers liegt ein geschmiedetes Eisen, glühend und schimmernd, ein Symbol für das, was die Frauen hinter sich lassen müssen. Bevor sie über die glühenden Kohlen laufen, müssen sie eine Reihe von Fragen durch die Dorfältesten beantworten – Fragen über ihr Verhalten und ihre innersten Ängste. Diese Fragen haben den Zweck, das innere Chaos ans Licht zu holen.

Mit einem letzten Schrei der Entschlossenheit laufen die Frauen über die glühenden Kohlen. Doch anstatt lediglich zu laufen, wird jeder Schritt in eine wirbelnde Tanzbewegung verwandelt, die sowohl ihr Leiden als auch ihre Entschlossenheit widerspiegelt. Die Schmerzen sind unbeschreiblich, und die Flammen scheinen zu züngeln und zu beißen. Einige Frauen gestikulieren dabei wild, als wären sie von einem unbekannten Geist besessen.

Die Bedeutung dieses Rituals ist tiefgreifend: Es ist einerseits eine Reinigung, andererseits eine Public Performance der eigenen Qualen. Nur die Frauen, die überleben, werden im Dorf als rein und würdig angesehen, um in die Gemeinschaft zurückzukehren. Doch die, die das Feuer nicht mit Geduld und Anmut überstehen, werden für immer als „der Flammenschatten“ geächtet – eine ständige Erinnerung für alle, die nach Fehlern streben.

 

Die Sturmnacht: Der Zorn des Kriegers

Jedes Jahr, wenn die Sturmeszeit sich anbahnt und Donner die Luft zum vibrieren bringt, versammeln sich die Dorfbewohner nicht nur, um zu feiern, sondern um den Zorn von Torvik zu besänftigen. Sie schaffen eine große Altaranhäufung aus Knochen und gesammelten Sturmmänteln von gefallenen Kriegern, die über die Jahre gesammelt wurden. Inmitten dieser anmutigen, aber düsteren Stätte wird der stärkste Krieger des Dorfes ausgewählt und mit Ritualen der Macht und des Wahnsinns vorbereitet.

Mit verbundenen Augen und einem  Kopfschmuck, geschmückt eingravierten Runen, wird der Krieger in die Mitte des Wassers getragen. Vom schäumenden Meer umgeben, wird er mit ritueller Sorgfalt den Unwägbarkeiten der Natur ausgeliefert. Die Menschen versammeln sich am Ufer, und während das Wetter sich aufbaut, beginnen sie mit dem singenden Schrei der Wellen – eine Art Wehklagen – um Torvik zu besänftigen.

Wenn der Sturm tobt, wird der Krieger in einen verzweifelten Kampf gegen die Elemente bis zur völligen Erschöpfung gezwungen. Wild um ihn herum  Blitze und Donnergrollen die die gespenstische Szenerie untermalen. Während die Dorfbewohner schreien und jubeln, kämpft der Krieger ums eigene überleben & die Hoffnung des Dorfes. Wenn er fällt, wird es als Zeichen angesehen, dass Torvik seinen Zorn gesät hat.

Der Krieger, der es schafft, die Stürme zu überstehen, wird mit einer Ehrung bedacht, während die Dorfbewohner ihm als lebendigem Symbol der Hoffnung folgen. Es wird geglaubt, dass sein Sieg den Schutz Torviks bringt, während die, die fallen, als Unglücksboten für die gesamte Dorfgemeinschaft gelten werden.

 

Das Blutopfer für Horrug: Das Schreckensritual

Wenn das Dorf von Katastrophen und Vorzeichen heimgesucht wird, die das Unheil voraussagen, wird das grausame Ritual des Blutopfers für Horrug in Gang gesetzt. In der tiefsten Dunkelheit der Nacht, wenn der Wind heult und die Schatten drohen, versammeln sich die Dorfbewohner um einen blutbefleckten Stein, der „Altar des Schreckens“ genannt wird. Vor dem Altar steht eine unglückliche, Auserwählte – eine Person, die sich durch das Zeichen der Dunkelheit hervorgetan hat.

Mit hypnotisierenden Rhythmen, die das Herz höherschlagen lassen, beginnt das Ritual. Um die Auserwählte stehen die Dorfbewohner in einem rostroten Kreis und werfen geflochtene Ruten auf den Boden, die in Tierblut getränkt sind – das Blut von Tieren, die davor geopfert wurden, um eine Verbindung zu Horrug herzustellen. Über ihr wird ein blutroter Schleier geworfen, der die Anwesenheit von Horrugs Zorn symbolisiert.

Mit einem rituellen Dolch, der in verfluchtem Holz geschnitzt ist, führt die lokale Priesterin die Opferung durch. Ein scharfer Schnitt und das Kreischen des Gewählten tönt durch die Dunkelheit, während das Blut über den Altar fließt. Die Dorfbewohner erheben ihre Stimmen in einem gebrochenen, leidenschaftlichen Lied; von Angst und Ehrfurcht erfüllt.

Die Schreie des Opfers hallen wider, während die Dunkelheit sich um sie schließt. Es ist ein Akt der Verzweiflung: Der Glaube besagt, dass nur durch den aktiven Austausch von Leben die Dorfgemeinschaft vor Unheil bewahrt wird. Nach dem Ritual wird das Opfer von Horrug als ewiger Wächter akzeptiert – verkörpert als tragisches, verstörendes Symbol dafür, welchen Preis man für den Schutz der Gemeinschaft zahlen muss.

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